Was ist Vitamin K?
Das K- Vitamin gehört zu der Gruppe der fettlöslichen Vitamine. Das K steht dabei für den Begriff Koagulation. K-Vitamin ist dabei ein Sammelbegriff für unterschiedliche Vitamine wie K1, K2 und K3. Es ist wichtig für die Blutgerinnung, den Knochenaufbau und das Zellwachstum. Man sagt dem Vitamin K sogar eine krebsvorbeugende Wirkung zu. Die Effekte von Vitamin K im menschlichen Körper sowie die das Vorkommen der Vitamine werden im Folgenden näher beleuchtet.
Was ist der Unterschied zwischen Vitamin K 1 und Vitamin K2?
Das Vitamin K1 wird auch als Phyllochinon bezeichnet. Es hat einen natürlichen und pflanzlichen Ursprung. Bei Pflanzen ist das Vitamin K1 für die Photosynthese zuständig. Vitamin K2 wird auch als Menachinon bezeichnet. Die Bildung erfolgt über Bakterien oder durch Synthese im menschlichen und tierischen Darm. Zudem ist es in tierischen und fermentierten Lebensmitteln enthalten. Die Menachinone gibt es in unterschiedlicher Seitenkettenlänge. Es gibt das Menachinon-4, das Menachion-7(MK-7), das Menachion M und das K-Vitamin.
Das Menachinon-4 findet man am häufigsten in tierischen Lebensmitteln. Die Synthese findet über die pflanzliche Nahrungsaufnahme im tierischen Körper statt. MK-7 wird aus Bakterien hergestellt. Es ist vor allem in fermentierten Speisen zu finden. MK-5, MK-6, MK-8 und MK-9 sind auch Bestandteile von Lebensmitteln. Hier findest du sie allerdings nur in ganz kleinen Mengen. Vor allem in Milchprodukten wie Joghurt und Buttermilch sind diese K-Vitamine enthalten.
Im Körper hat das K1-Vitamin lediglich eine Haltbarkeit von 1,5 Stunden. Vitamin K2 als MK-7 hingegen kann bis zu 72 Stunden im Körper verweilen. Der Körper kann das Vitamin K1 zudem in das Vitamin K2 umwandeln. Generell ist das Vitamin K2 das aktivere Vitamin der beiden.
Welche Aufgaben erfüllen K- Vitamine in unserem Körper?
Die Effekte von Vitamin K auf unseren Körper sind vielseitig. Im menschlichen Körper sind die K- Vitamine vor allem verantwortlich für die Gerinnung. Sie bedingen die sogenannte y-Glutamylcarboxylase. Dadurch können Gerinnungsfaktoren aktiviert werden. Es handelt sich hierbei um die Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X. Gleiches gilt für die Proteine C und S. Somit reguliert das K -Vitamin die Blutgerinnung.
Daneben sind die K-Vitamine noch ein wichtiger Aktivator für das Knochenprotein Osteocalcin und ein Baustein für das Zellwachstum. Es beeinflusst maßgeblich die Knochendichte. Ein Mangel kann zu einer erhöhten Knochenbruchgefahr führen. Zudem wurde untersucht, dass ein Vitamin K1-Mangel das Osteoporoserisiko erhöht. In Zusammenhang mit dem Zellwachstum sind Effekte von Vitamin K sowohl auf den Zellmetabolismus, die Transformation, Replikation und das Zellüberleben festzustellen.
Darüber hinaus gibt es einen Zusammenhang zwischen einem Vitamin K-Mangel und Gefäßverkalkungen. Durch die Einnahme von Vitamin K kann eine Gefäßverkalkung unter Umständen rückgängig gemacht werden. Zudem hilft es bei Herzerkrankungen präventiv. Auch dies steht im Zusammenhang mit einer Verkalkung der Gefäße. In verschiedenen Studien konnte zudem nachgewiesen werden, dass Vitamin K das Risiko einiger Krebskrankheiten senken kann. So hilft es beispielsweise bei der Bekämpfung von Leukämiezellen. Es kann den Selbstzerstörungsprozess dieser Zellen auslösen. Auch bei Leberkrebs ist die Wirkung Vitamin K präventiv.
Wenn du unter einer sogenannten Kalkschulter leidest, dann geht diese oft mit starken Schmerzen einher. Grund sind Kalkeinlagerungen im Gelenk. Durch eine ausreichende Vitamin K-Versorgung kann dem vorgebeugt werden. Das Calcium wandert wieder in die Knochen und lagert sich nicht in den Weichteilen ab. Wer zu wenig K-Vitamine zu sich nimmt, der steigert zudem das Risiko, an Karies zu erkranken.
Wenn du K-Vitamine zu dir nimmst, dann werden diese in den oberen Dünndarm transportiert. Das Vitamin K2 wird hingegen durch den Prozess der Diffusion in den Darm geschleust. Anschließend gelangen die K-Vitamine über die Lymphen in das Blut und zuletzt in das Gewebe. Die körpereigenen Speicher können das Vitamin bis zu zwei Wochen bevorraten. Eine Ausscheidung des Vitamin K1 und Vitamin K2 erfolgt zu 50 % über den Stuhl und zu 20 % über die Nieren und den Urin.
Die Rolle von Calcium
K-Vitamine und Calcium stehen in einem engen Zusammenhang. Calcium ist ein essentieller Mineralstoff für deinen Körper. Das Calcium ist vor allem für den Aufbau von Zähnen und Knochen verantwortlich. Normalerweise zieht sich dein Körper das Calcium aus dem Blut. Es kann aber vorkommen, dass dies nicht gelingt. Dann lagert sich das Calcium an den Gefäßwänden ab. Dies führt langfristig zu einer Arterienverkalkung oder auch zu Nierensteinen. In diesem Zusammenhang ist die Wirkung von Vitamin K wichtig. Es sorgt nämlich dafür, dass das überschüssige Calcium aus dem Blut entfernt wird. Somit verringert sich durch eine ausreichende Zufuhr von K-Vitaminen das Risiko, an Arteriosklerose und Nierensteinen zu erkranken.
Wie hoch ist der Tagesbedarf an K-Vitaminen
Der Tagesbedarf an K-Vitaminen ist abhängig vom Alter. Bei Säuglingen wird eine Dosis zwischen 4–10 µg empfohlen. Zudem wird eine Prophylaxe empfohlen, die möglichen Hirnblutungen vorbeugen soll. Kinder bis 14 Jahre benötigen täglich zwischen 15–50 µg, Frauen zwischen 60–65 µg und Männer zwischen 70–80 µg. Diese Mengen sind ausreichend, um den Gerinnungsfaktor der Leber zu aktivieren. Sollten Mangelzustände auftreten, kann das schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen haben. Dies sind zum einen Hirnblutungen besonders bei Säuglingen. Daneben kann eine Blutgerinnungsstörung eintreten und eine Fettresorptionsstörung, wodurch fettlösliche Vitamine nicht mehr richtig aufgenommen werden können. Auch in Kombination mit bestimmten Medikamenten kann ein zu niedriger Vitamin K-Wert zu gefährlichen Blutungen führen. Auf der anderen Seite ist eine Überdosierung nicht toxisch. Lediglich bei Neugeborenen kann ein zu hoher Vitamin K-Wert eine Hämolyse verursachen.
Vitamin K in Lebensmitteln
Das Vitamin K1 findet man vor allem in Grünpflanzen. Hier ist es in den Chloroplasten enthalten. Teilweise findet man es auch in den Früchten der Pflanzen.
Vitamin K2 kann der menschliche Körper selbst produzieren. Die Herstellung findet im Darm statt. Ansonsten findest du es in tierischen Produkten und fermentierten Lebensmitteln.
Bei dem Vitamin K3 handelt es sich um eine synthetische Substanz. Es ist nicht wasserlöslich. Bei der Aufnahme von Vitamin K3 wird die benötigte Seitenkette vom Körper zur Verfügung gestellt.
Die K-Vitamine findest du vor allem in grünem Blattgemüse wie Salat oder Spinat, in Petersilie, Kohl oder auch Avocados. Auch Grünkohl und Schnittlauch sind reich an K-Vitaminen . Weitere Vitamin K-Lieferanten sind Kichererbsen, Traubenkernöl, Brunnenkresse, Rosenkohl, Fenchel, Brokkoli, Sauerkraut und Mungbohnen. Auch enthalten tierische Produkte wie Vollmilch, Eigelb und Fleisch die Vitamine. Vor allem Innereien und Muskelfleisch sind reich davon.
Die K-Vitamine sind hitzestabil. Das bedeutet, dass bei verschiedenen Zubereitungsarten wie dem Kochen oder Braten nur wenige Vitaminverluste entstehen und so die Wirkung von Vitamin K bestehen bleibt. Ebenso kann Sauerstoff dem Vitamin nichts anhaben. Anders sieht es bei Lichteinfall aus. Durch Licht können die K-Vitamine inaktiv und die Wirkung Vitamin K aufgehoben werden.